1. Dezember 2020

Risse in den Wörtern

Am 17.11.2020 durften wir, die Studierenden der Klassen E1 und E2, eine erstklassige Lesung mit der Berliner Autorin Rike Reiniger erleben.

„Risse in den Wörtern“ lautete der Titel des Theatermonologs, den uns die Autorin vollständig vortrug. Wir lauschten gebannt der Geschichte des jungen Protagonisten Sascha, der sich freiwillig bei der Bundeswehr meldet, um sich und seiner Freundin ein gutes Leben aufzubauen. Da wird er bei einem Einsatz in Afghanistan auf eine moralische Probe gestellt. Interessant fanden wir, wie Frau Reiniger diese Geschichte des Bundeswehrsoldaten Sascha mit dem Roman „Heeresbericht“ von Edlef Köppen verbindet, in dem schonungslos über die Gräuel des Ersten Weltkriegs berichtet wird.

Wie wird man eigentlich Autorin? Diese Frage stellten wir Frau Reiniger, die gerne Auskunft erteilte. Mit 44 Jahren entschied sie sich im Jahr 2010 , hauptberuflich als Autorin zu arbeiten. Vorher hatte sie am Theater im Bereich Dramaturgie und Regie gearbeitet. Ihr erstes Prosastück „Wolfsliebe“ entstand im Jahr 2005. Bis jetzt umfasst ihr Werk vier Romane und sieben Theaterstücke.  Einige Titel wie z.B. „Wolfsliebe“, „Zigeunerboxer“ oder „Name: Sophie Scholl“ wurden mit Preisen ausgezeichnet. “Risse in den Wörtern” wurde bereits auf der Bühne inszeniert.

Im Gegensatz zu dramatischen Werken liege ihr aber die Lyrik nicht, wie uns Frau Reiniger gestand.

Ihr persönliches Lieblingswerk sei der Theatermonolog „Zigeunerboxer“, der auch international Anerkennung fand und ins Englische, Tschechische und Türkische übersetzt wurde.

Vierzig Minuten las Frau Reiniger für uns, anschließend beantwortete sie unsere zahlreichen Fragen. Ihr Tipp für das Vorlesen: Nicht ans Einatmen denken!

Wir sind an diesem Abend über die Sinnhaftigkeit von Krieg ins Grübeln gekommen. Dafür sei der Autorin danke gesagt. Unser Dank gilt auch dem Förderverein, der diese Lesung finanziell unterstützt hat.

Valeriia Arbuzova, Klasse E2 und Sabine Hanowell, Tutorin E2

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