21. Juli 2025

Schuljahresabschluss

 

Let´s debate: Auch das Streiten muss gelernt sein

In der letzten Schulwoche ist am Abendgymnasium Schwerin traditionell auch Zeit für Überfachliches und Lehrreiches in außergewöhnlicher Form.

Vergangenen Dienstag lud daher der Fachbereich „Geschichte und politische Bildung“ zur Podiumsdiskussion unter dem Titel „Let´s debate“ alle Studierenden und Lehrkräfte der Schule ein. Die mit Spannung erwarteten Gäste auf dem Podium, Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA Westmecklenburg als Moderator, Jonas Schmid von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Tobias Paul, Referent der Friedrich-Ebert-Stiftung, jeweils aus den Landesbüros Mecklenburg-Vorpommern, boten allen Anwesenden einen bemerkenswert interessanten Austausch rund um das Thema „gute und wünschenswerte Streitkultur in der demokratischen Gesellschaft“.

„Ich war erstaunt von der Gelassenheit und der Vorfreude der Gäste auf die Diskussion mit uns“, erinnert sich Svetlana aus der Einführungsphase und hebt hervor, dass ihr die Beteiligung der Studierenden an der Diskussion besonders gefallen habe, weil dadurch noch mehr unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik eröffnet wurden und so „das Thema noch spannender“ wurde.

Ihre Kommilitonin Nele hält das Thema für „eine durchaus wichtige Frage, die unglaublich aktuell ist“, da ihrer „Empfindung nach die Spaltung (in der Gesellschaft) (…) und auch die Meinungen immer extremer“ würden. Ihr fehle es oftmals an gegenseitiger Empathie. Und so gefiel ihr besonders der Hinweis von Tobias Paul, dass vor allem das Zuhören, „um zu verstehen, warum die andere Person welchen Standpunkt vertritt“, so wichtig sei, um in einen gelungenen Austausch zu kommen. Die Fülle an Information und die Sachlichkeit in der Debatte findet sie bemerkenswert. 

Auch der Studierende Edgar hebt ein Zitat besonders hervor, das ihm als Ratschlag für „eine sinnvolle Diskussion“ hilfreich erscheint: „Ohne Schaum vor dem Mund“ sollte in ein Gespräch gegangen und „diese Atmosphäre aufrecht erhalten werden“, erst recht, wenn die Meinungen konträr stünden. 

Noch etwas Wichtiges nehmen alle Studierenden mit aus der Veranstaltung: Gegenüberstehende Ansichten sollten nicht nur „Akzeptanz finden“, sondern als „Voraussetzung für eine lebendige und funktionierende Demokratie“ dienen. Diese wird dadurch stark, sich auf der Grundlage der freiheitlich demokratischen Grundordnung (fdGO) auch für die freiheitlichen Rechte von Minderheiten einzusetzen. Edgar wünscht sich dazu, „dass Viele sich sowas mal durch den Kopf gehen lassen“ sollten.

Diesen Standpunkt teilt sein auch Kommilitone Richard, der sich zudem von der „guten Rhetorik und Redegewandtheit (…) der Debattierenden“ beeindruckt zeigte. „Zu sehen, wie schnell (diese) auf jede Frage und jeden Impuls mit wohlüberlegten, vollständigen und gut ausgedrückten Antworten reagieren konnten ohne jemals ins Stocken zu geraten“ hat ihm außerordentlich gut gefallen. „Die Wichtigkeit des Konsens (…) innerhalb politischer Debatten in der Demokratie“ ist ihm zudem als eine wichtige inhaltliche Erkenntnis geblieben. Er sei von der Debatte „positiv überrascht“ worden, schreibt Richard und er „freue (sich) auf die nächste“.  Und in diesen Punkten herrscht Einigkeit bei allen Beteiligten. 

Text: Frau Rohgalf

 

Mittwoch: Schuljahresabschlussfest 17 – 20.30 Uhr, nach Wetterlage Schulhof oder Mensa (verantwortlich jede Klasse in Eigenregie) Sport- und Unterhaltungsspiele erwünscht

 

 

 

 

 

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